Claire Lefilliâtre, Sopran
Cyril Auvity, Tenor
Les Épopées
Stéphane Fuget, Leitung
Die Zeit, in welcher die Oper entstand, zählt zu den spannendsten Epochen der Musikgeschichte, vergleichbar mit der Umbruchsphase um 1900 und der Abkehr von der tonalen Kompositionsweise. Hier wie dort geht es darum, Emotionalität neu in Musik zu fassen, und hier wie dort waren die Ergebnisse dieser Suche grundstürzend anders als alles bislang Dagewesene.
Francesco Rasi ist eine Schlüsselfigur des musikalischen Geschehens um 1600. Ausgebildet unter anderem bei Giulio Caccini, ist er ab 1598 Teil der Hofkapelle der Familie Gonzaga und befindet sich damit an einem Zentrum der „seconda prattica“. Er arbeitet zusammen mit Jacopo Peri, Giulio Caccini – und auch mit Claudio Monteverdi, der ihm die Rolle des Orfeo auf den Leib schreibt.
Mit dem Ensemble Les Épopées widmen sich im Abschlusskonzert Topstars der französischen AlteMusik-Szene der schillernden Figur Francesco Rasis, seiner bewegten Lebensgeschichte und reichen sängerischen und kompositorischen Aktivitäten.
Neben Possente Spirto aus Monteverdis Orfeo werden weitere Ausschnitte aus dieser Oper zu hören sein sowie Teile aus Jacopo Peris Euridice, das Lamento des Apollo aus Marco da Gaglianos Dafne und Madrigale aus Giulio Caccinis Nuove Musiche, die nachweislich von Rasi gesungen worden sind. Flankiert werden diese Werke für Tenor von den Musica-Prologen aus Monteverdis Orfeo und Peris Euridice.
Hinweis:
Um 14 Uhr findet in der Schlosskirche ein einführender Vortrag zum Thema „Edelmann, Musiker, Mörder: Das turbulente Leben des Francesco Rasi“ statt. Mit Prof. Dr. Silke Leopold konnte dafür eine ausgewiesene Expertin für die italienische Musik um 1600 und frühe Oper gewonnen werden. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.